AUF DEN KOPF GESTELLT | Mt 11,25-30.

Haben Sie in der Corona-Zeit, durch die Sie hoffentlich gesund gekommen sind, Ihr zuhause auch auf den Kopf gestellt? Wie in der PNP am Dienstag zu lesen und in den Recylinghöfen zu erleben war, haben viele Menschen die freie Zeit zum sortieren und ausräumen genutzt.

 

Grundsätzlich sinnvoll, damit es wieder mehr Raum zum Leben gibt und eine neue Ordnung entstehen kann. Manchmal wird unser ganzes Leben durch bestimmte Ereignisse auf den Kopf gestellt: Wenn zwei Menschen sich verlieben und eine gemeinsame Lebensplanung beginnen; die Geburt eines Kindes; die Entscheidung für einen Beruf; der Verlust eines Menschen; Krankheit oder Trennung...

Welches Ereignis fällt ihnen dazu in ihrem Leben ein?

Gott stellt auch gerne mal etwas auf den Kopf! Wie könnte Jesus sonst im Evangelium vom Sonntag sagen, „ich preise dich, Vater, ...weil du das vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen offenbart hast.“

Jesus bezieht sich auf die Hinwendung zu Gott, die die Städte, in denen er viele Wunder wirkte, verweigert haben. In einer anderen Bibelübersetzung stehen an Stelle der Unmündigen die einfachen Leute. „Ich singe davon, dass du das vor den Weisen und Gebildeten verborgen und es für die einfachen Menschen aufgedeckt hast.“

Die einfachen Menschen haben es leichter, die Botschaft Gottes zu verstehen.

Was macht einen einfachen Menschen aus?

Ein einfacher Mensch ist sicher kein simpler Mensch!

Für mich ist ein einfacher Mensch einer, der versteht, worauf es ankommt und der sachgerecht handelt. Er kann Wichtiges von Unwichtigem, Böses von Gutem unterscheiden; er weiß, wer er ist und braucht sich nicht aufzuplustern. Er hat das Herz am rechten Fleck und spürt, was wahr und echt ist; seine Seele hat einen Herrn – und aus dieser Verbundenheit lebt er.

Ganz schön schwer, einfach zu sein!

Auf dem Weg dorthin, in unseren Mühen und täglichen Kämpfen ermutigt uns der Herr: „Kommt zu mir und ruht euch bei mir aus, denn meine Last ist leicht.“

Danke, Herr, für dieses Wort – in deiner Gegenwart ist alles einfach.

 

Einen gesegneten Sonntag wünscht Euch

Hildegard Groß (Maderer), Gemeindereferentin