Gedanken zum 19. Sonntag im Jahreskreis - 09.08.2020

Unterm weiß-blauen Himmel drom am Waldesrand,

steht a kloan´s Hütterl wo einst mei Wiege stand,

wo Vater und Mutter das beten mich gelehrt,

des is mehr als der größte Reichtum wert.

A Waidlerherz des schlogt in meiner Brust,

der Bayrische Woid des is mei Freid, mei Lust,

wenn I am Osser steh und schau hinab ins Tal,

des is mei Hoamat, dich grüß ich tausendmal.

Wenn I am Osser steht und schau ins weite Land,

des is mei Hoamat, gemacht von Gottes Hand.

So lautet der Text eines bekannten und beliebten Waidlerliedes, dem „Waidlerherz“. Natürlich könnte man sagen, dass ist ein uraltes Volkslied das total aus der Mode gekommen ist. Aber ist es wirklich aus der Mode gekommen? Schauen wir den Text etwas genauer an:

Wo Vater und Mutter das beten mir gelehnt, des i mehr als der größte Reichtum wert…

Vielen von uns haben die Eltern das Beten gelernt. Sie haben uns gelehrt freundschaftlich, vertrauensvoll, vielleicht auch Sorgen beladen mit unser aller Vater, mit Jesus unserem treuen Freund und Begleiter und mit dem Heiligen Geist zu sprechen, sich Gott anzuvertrauen und an ihn zu glauben. Das Wissen über den liebenden Gott verdanken wir vielfach unseren Eltern. Sie haben uns von Jesus und seinem Wirken erzählt; sie haben uns gelehrt dass wir Gott immer und zu jeder Zeit vertrauen können; sie haben uns gelehrt das Gott immer für uns da ist und uns nie an unseren Fehlern sondern an unserer Liebe misst. Dieses Wissen, dieser Zugang zum liebenden Vater, dieses Freundschaftsangebot an Jesus ist mehr als der größte Reichtum wert.

Auch spiegelt der Refrain Gottes gütige Schöpfung wieder:

„des is mei Hoamat, gemacht von Gottes Hand“ Wenn wir unsere schöne Heimat, den Bayrischen Wald in seiner ganzen Pracht, in seiner Weite und traumhaften Natur betrachten, dürfen wir Gottes Liebe und Wärme jeden Tag aufs neue erfahren. Und Gottes Liebe wird für uns greifbar. Das Waidlerherz verdeutlicht es: gemacht von Gottes Hand. Da wo die Hand Gottes ist, da ist Hoffnung, Kraft, Schöpfung und Liebe. Beim Blick über den Bayerischen Wald wird uns das deutlich wie nie.

Ein Waidlerherz, das auch in meiner Brust schlägt, wünscht Euch ein schönes Wochenende. Bleibt’s gsund und genießt Gottes Werk in unserer herrlichen Natur.

 

Markus Dahlke, Ehrenamtlicher der Gemeinde